In unseren mittelfränkischen Dörfern wird in einer Art und Weise im Vollzug mit dem Thema Sterben und Tod umgegangen, die nur als heilsam bezeichnet werden kann: denn da wird mitten im Leben der Tod wahrgenommen, wenn jemand aus der Dorfgemeinschaft verstorben ist. Die Wege des Abschieds und der Trauer helfen Menschen zu erleben: Leben und Tod sind mitten in der Gemeinschaft der Glaubenden präsent und werden gemeinsam getragen. Neunzig Jahre war er geworden der ehemalige Bauer und nach kurzer schwerer Krankheit war er dann gestorben. Daheim konnte er bleiben, die Nachbarn hatten ihn noch besucht und in den letzten Stunden waren die Frau und die direkten Angehörigen dabei, als er den letzten Atemzug tat, konnte noch jemand den Sterbesegen und das Vater unser beten. ...
(Römer 14, 7–9)
Eine Chronik schreibt nur derjenige, dem die Gegenwart wichtig ist“, sagte einst Johann Wolfgang von Goethe. Anders gesagt, wer sich an das was geschehen ist erinnert, ist kein ewig Gestriger, sondern ein verantwortungsvoller Mensch. Er will aus der Vergangenheit lernen, um in der Gegenwart nicht wieder die selben Fehler zu machen, die schon einmal geschehen sind. ...
"Kirche muss die Gesellschaft mitgestalten.“ Da ist sich Jens Colditz, der neue Rektor der Augsburger Evangelischen Diakonissenanstalt (Diako), sicher. Mit der Botschaft des Evangeliums kann die Kirche das Miteinander in der Gesellschaft stärken und vor Ort präsent sein. So hat die altehrwürdige diakonische Einrichtung in Augsburg, die dort seit mehr als 160 Jahren besteht, für ihn auch eine langfristige Perspektive. Der 55-jährige Pfarrer folgte im Herbst Heinrich Götz nach, der das Diako 19 Jahre lang als Rektor prägte. Nach einigen Wochen im neuen Amt lassen sich für Jens Colditz erste Perspektiven ausziehen. ...
Mit einem Schwamm und mitgebrachtem Wasser reinigt Luissa Karaiwanowa den Grabstein im Wald. Mitten im Nirgendwo stürzte während der Kämpfe in Griechenland 1941 ein deutscher Bomber hier im Gebirge im südlichen Bulgarien in relativer Grenznähe ab. Alle vier Flugzeuginsassen starben. Karaiwanowas Vater aus dem kleinen Gebirgsdorf Roshen, war damals Augenzeuge. Er eilte zur entlegenen Absturzstelle. Aber die Piloten und die Besatzung waren als er ankam schon tot. Als ein Bergungstrupp einige Tage später kam, führte er die deutschen Soldaten dorthin. Sie begruben ihre Kameraden, nahmen die Namen auf und errichteten eine provisorische Grabstelle. Seit damals kümmert sich die Familie Karaiwanowa um die abgelegene Gedenkstätte. ...
Bestellen Sie unser Abo...
Auswahl weiterer Artikel in der Sonntagsblatt-Ausgabe vom 22.12.2019:
- Das „Eigentliche“ an Weihnachten: Lichterflut und Lieder in süßlicher Form zeigen auch Sehnsüchte zum Fest
- Bischöfe Bedford-Strohm und Marx gedenken der Opfer der Flucht über das Mittelmeer
- Mehr Frauen und jünger: Vorläufiges Ergebnis zur Wahl der Landessynode
=> Hier können Sie die vollständige Print-Ausgabe abbonieren
Reportagen, Geist-liches, Beilage "Tim und Tina"
E-Mail: m.bek-baier(at)rotabene.de
Reportagen, Kultur, Lebensfragen, Blattplanung
E-Mail: s.boree(at) rotabene.de