Herzlich willkommen zur neuen Ausgabe des "Evangelischen Sonntagsblattes aus Bayern"

Evangelisches Sonntagsblatt vom 10.11.2019
Brücke

=> Andacht: Großzügig sein

Wenn ich an Feindesliebe denke, hängt die Latte hoch: Dietrich Bonhoeffer, Sophie Scholl, Martin Niemöller. Sie sind für mich Vorbilder. Christinnen und Christen wie sie, leisteten gewaltfreien Widerstand aus ihrer Feindesliebe heraus. Bonhoeffer und Scholl haben ihre Überzeugungen mit dem Leben bezahlt. Niemöller überlebte und hat sich bis zu seinem Tod für das friedliche Miteinander der Nationen eingesetzt. Das ist wahre Feindesliebe! Wie gesagt: die Latte hängt hoch und ich bewundere diese Menschen. Nein, ich bin nicht so. ...

(Lukas 6, 27–38)

Inge Wollschläger

=> Editorial: Frieden finden

Die Überschüttung des Kindes mit Zärtlichkeiten, etwa gar von Dritten, kann verderblich sein und muss auf die Dauer verweichlichen“ so schrieb Johanna Haarer in „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“ – einem Elternratgeber aus dem Jahr 1934. Unzählige Kinder wuchsen mit diesem Leitbild – angelehnt an die nnationalsozialistische Ideologie – auf. Nur ja nicht verwöhnen. Schreien lassen. Das härtet ab. ...

Susanne Klemm in Schopfloch

=> Verwitterte Lebenszeichen bewahren

Eine fast romantische Ausstrahlung vermitteln sie: Die Bäume auf dem jüdischen Friedhof in Schopfloch sind jedoch alles andere als gewollt: Denn sie bezeugen nicht nur die Zerstörung der letzten Ruhestätte, sondern fördern sie auch noch nach Kräften. Ihre Wurzeln krallen sich in die Gräber und manche Stämme brechen ganze Grabsteine entzwei. Ihre Schatten fördern das Wachstum der Moose auf dem Kalkstein. Selbst die mächtigsten Stämme sind erst seit 1938 gewachsen. Susanne Klemm nickt. Später zeigt die Leiterin des Fränkischen Museums Feuchtwangen Fotos aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts von dem Friedhof: Keine Bäume, dafür die Grabsteine ordentlich aufgestellt. Das Tahara-Haus für die rituellen Waschungen der Verstorbenen stand trutzig am Rande des Friedhofs. ...